Rosmarin- eine ideale Versteckpflanze im Frühbeet

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Rosmarin ist ein immergrüner, mediterraner Strauch aus der Familie der Lippenblütler (wie Salbei, Minze und Lavendel). Er wächst robust, trockenheitsverträglich und bildet dichte, verzweigte Polster – ideale Versteckmöglichkeiten für Landschildkröten in einem naturnahe gestalteten Gehege.

Die Pflanze ist wärme- und hitzetolerant und eignet sich deshalb nicht nur für sonnige Freiflächen, sondern auch sehr gut für die Bepflanzung in beheizten Frühbeeten. Dort bleibt sie dauerhaft grün, verträgt die hohen Temperaturen und sorgt für Deckung, Schatten und ein günstiges Mikroklima.

Tipp: Rosmarin ist eine besonders kräftige Pflanze. Neigt eine Schildkröte zum Umkippen, so pflanzt man an die Stellen, wo es passiert, eine Rosmarinpflanze, tritt sie gut fest und gießt sie leicht an. Rundherum gibt man etwas Kalkschotter und einen größeren Stein. Kippt die Schildkröte wiederum um, kann sie sich am Rosmarin einhaken und wieder richtig herum drehen. Bis der Rosmarin fest mit seinen Wurzeln in der Erde verankert ist, hilft der Stein dabei, den Rosmarin in Position zu halten und zusätzlichen Grip zu ermöglichen.

Rosmarin und andere mediterrane Duftkräuter sollten im Frühbeet prächtig gedeihen, ansonsten passt das Mikroklima auch für unsere Schildkröten nicht.

Für Schildkröten ist Rosmarin unbedenklich. Aufgrund seines starken Aromas aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle wird er nicht gefressen, doch sein dichter Wuchs bietet ideale Rückzugsorte und Struktur im Gehege. Gleichzeitig ist er robust und pflegeleicht, und benötigt lediglich einen durchlässigen, eher trockenen Boden. Daher gedeiht diese mediterrane Pflanze bestens sowohl in mit Kalkschotter gestalteteten Freigehegen, als auch im Frühbeet. Mediterrane Pflanzen sind ein Indikator für das passende Mikroklima im Frühbeet, gedeihen die Pflanzen, so passt das Mikroklima auch für unsere Europäischen Landschildkröten.

Die kleinen blauen Blüten des Rosmarins sind echte Bienenmagnete.

Rosmarin ist ein mehrjähriger Halbstrauch – so bezeichnet, weil seine jungen Triebe bis zum Winter nicht vollständig verholzen. Er wächst dichtbuschig und aufrecht, kann mit zunehmendem Alter jedoch recht ausladend werden. Charakteristisch sind die stark verzweigten, kantigen Triebe. Abhängig von Sorte, Standort und Klima erreichen manche Exemplare eine Höhe von bis zu zwei Metern. Rosmarin ist sehr schnittverträglich und kann gelegentlich eingekürzt werden.

Pflanzenportrait

Wuchstyp: Halbstrauch
Wuchshöhe: 100–200 cm
Wuchsbreite: 70–150 cm
Blütenfarbe: Violett, Blau, Rosa, Weiß
Blütezeit: März–April
Blütenform: Achselständig, lippenförmig, röhrenförmig
Blatteigenschaften: Immergrün
Standort: Sonnig
Boden: Steiniger Boden, mäßig trocken
Kalkverträglichkeit: Kalkliebend (idealer Wuchs auf Kalkschotter im Gehege)
Winterhärte: Bedingt winterhart, sollte nach den Eisheiligen gepflanzt werden und bei starkem Frost mit Reisig geschützt werden.
Ökologischer Wert: Bienenfreundlich

Rosmarin – Geschichte, Verwendung und Wuchs

Der immergrüne, stark aromatische Halbstrauch blickt auf eine lange Kulturgeschichte zurück. Bereits in der Antike nutzten Ägypter, Griechen und Römer ihn unter anderem als Weihrauch-Ersatz für rituelle Räucherungen. In der griechischen Mythologie war er der Liebesgöttin Aphrodite geweiht und stand symbolisch für Liebe und Treue. Später, ab etwa 800 n. Chr., ließ Karl der Große Rosmarin in seinen Gärten anbauen, und auch im Mittelalter spielte er eine bedeutende Rolle als Heilpflanze.
Seit Jahrhunderten ist das würzige Kraut mit seiner leicht bitteren Note zudem ein fester Bestandteil der Küche: Es verfeinert Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln. Getrocknet wird Rosmarin gern in Kräuter-Potpourris oder Tees verwendet. Dank seiner ätherischen Öle, Gerb- und Bitterstoffe wirkt Rosmarintee kräftigend und anregend; traditionell wird er auch bei Kopf- und Nervenschmerzen sowie in Form von Tinkturen eingesetzt.