Warum man Schildkröten im Habitat nur im Notfall hochhebt
Schildkröten speichern in ihrer Harnblase eine Feuchtigkeitsreserve für Trockenzeiten.
Geht dieser Vorrat verloren, so besteht für Wildtiere, die ihren Wasserspeicher nicht so einfach und regelmäßig auffüllen können wie unsere domestizierten Tiere, Lebensgefahr.
Im Mittelmeerraum gibt es in der wärmeren Jahreszeit so gut wie keinen Regen. Daher nennt man das Mediterrane Klima auch Mediterranes Winterregen-Klima. Flüsse und flache Weiher fallen oft im Sommer komplett trocken.

Das ist einer der Gründe, warum generell davon abgeraten wird, wildlebende Schildkröten im Habitat hochzuheben. Die nicht an Handling durch Menschenhand gewöhnten Tiere denken, ein Fressfeind habe sie erwischt, und entleeren aus Angst ihre Harnblase. Dabei handelt es sich aber um ihren Feuchtigkeitsspeicher für Notzeiten.
Natürlich sollte man Schildkröten im Habitat aus Notsituationen, die ihr Leben gefährden, befreien, und auf Straßen befindliche Schildkröten möglichst weit ins Grüne an den Straßenrand setzen, zu dem sie unterwegs waren. Aber ein Hochnehmen, nur um beispielsweise Fotos zu machen, sollte unbedingt unterbleiben.
