Verfügt man über einen geeigneten, frostfreien alten Gewölbekeller, in dem man zumindest ein Jahr lang die Temperaturen während des Winters überprüft hat, so kann man mit den nötigen Vorsichtsmaßregeln auch dort probieren, zu überwintern.

Modernere Keller sind jedoch aufgrund der heutigen Isolierungsstandards nicht geeignet, da sie zu warm sind.
Von der Überwinterung auf Dachböden, in Gartenhäusern und Scheunen ist abzuraten, da dort die erforderlichen Temperaturen nicht gewährleistet werden können, und das wechselnde Risiko von Erfrieren und zu warmer Überwinterung besteht.
Die Temperatur sollte sich dauerhaft im Starrebereich zwischen 4 und 7 Grad bewegen, zu hohe Temperaturen sind gesundheitsschädlich. Ab 8 Grad läuft der Stoffwechsel wieder an, und kann zu Vergiftungen und Verhungern führen. Unter 4 Grad sollte es bei Europäischen Landschildkröten nicht gehen, da 3,7 °C sich bei Testudo hermanni bereits als tödlich erwiesen haben (BONIN).
Es wird eine möglichst große Kunststoffbox (zum Beispiel die größte Ikea Samla Box) gewählt, mit Erde und Laub gefüllt, und auf einen Tisch mit eingeölten Beinen zum Schutz vor Prädatoren und Bodenfrost gestellt. Je mehr Erde und Laub darin sind, desto konstanter bleibt das Mikroklima in der Box.
Wichtig ist der Schutz vor Fressfeinden, also ein gut befestigtes Gitter obenauf und das Aufstellen von Ratten- und Mäuse-Fallen rundum. Manche Hlter legen zusätzlich feine Metall-Volieren-Gitter unter den Tisch, um Fressfeinde fernzuhalten.
Die Box wird mit Noppenfolie oder Alukaschierung isoliert. Bewährt hat sich auch die Isolierung der Box rundum mit Styrodur.
Die Temperaturüberwachung am Tier mittels Sonden ist auch bei der Überwinterung im Gewölbekeller essenziell, und sollte durch Smart-Thermometer mit Temperaturalarm erfolgen. Diese Tiere werden genauso eingewintert, wie in den Kühlschrank, nämlich fest starrend. Sie werden auch regelmäßig kontrolliert, wie Tiere in Kühlschrank-Starre, und ebenso wieder fest starrend im März im vorbereiteten Frühbeet ausgewintert.
