Gehege-Einfriedung

Ein sicheres Schildkröten Gehege

Die Einfriedung, beziehungsweise Umrandung, des Schildkröten Geheges sollte möglichst 50, besser 60 cm hoch sein und innen aus möglichst glattem Material bestehen. Die Einfriedung sollte möglichst 15-20 cm ins Erdreich ragen, um Ausbruchsmöglichkeiten bei Graben oder einem „Arbeiten“ der Einfriedung auszuschließen. Für Steppenschildkröten sollte es noch wesentlich besser rundum abgesichert werden, da diese Art extrem gut gräbt und klettert.

Poröse Oberflächen

An Porenbeton, wie er zum Beispiel für Pflanzsteine verwendet wird, kann geklettert werden. Auch an verputzten Mauern können Schildkröten aufgrund ihrer spitzen Krallen gut klettern. Hier ist unbedingt ein nach Innen überstehender Überkletterschutz oder eine Gitterabdeckung nötig. Poröse Einfriedungen können durch das Anbringen einer glatten Verkleidung innen ausbruchsicher gemacht werden.

Holz und WPC

Holz ist als Baustoff nur eingeschränkt haltbar und sollte regelmäßig auf seine Stabilität hin überprüft werden und falls nötig erneuert werden. Viele Schildkröten konnten aufgrund morscher Holzeinfriedungen aus ihren Gehegen entkommen. Holzoptik kann auch durch WPC Dielen und Platten erzielt werden, die jedoch 30 Jahre halten sollen. In den letzten Jahren werden diese Kunstholz-Platten vermehrt für den Gehegebau verwendet. Hierbei sollte man darauf achten, dass es keine nach Innen gewandten horizontalen Maserungen im Holz gibt, die als Trittleiter dienen könnten. Bei der Verwendung von sogenannten Beet-Rollis ist zu beachten, dass sie als alleiniger Zaun nicht geeignet sind, sondern nur zur Verkleidung von bestehenden Zäunen, beispielsweise Maschendrahtzäunen. Die daran befestigten Drähte sollten stets nach außen hin angebracht werden, da sie sonst als Ausstiegshilfe dienen können und zu schweren Verletzungen führen können.

Naturstein

Naturstein-Mauern sind optisch sehr ansprechend, laden jedoch zum Klettern ein. Mauern und Höhlen etc. sollten stets fest vermörtelt werden, um die Schildkröten nicht durch ein eventuelles Zusammenbrechen zu gefährden. Unten sollte ein glattes Material ca. 30 cm hoch angebracht werden, um Klettern zu vermeiden. Obenauf sollten nach innen überstehende Abdeckplatten angebracht werden.

Volieren

Mit einer Abdeckung über dem Gehege, beispielsweise einer Voliere, beugt man einerseits dem Entlaufen vor und andererseits bieten man seinen Schildkröten damit guten Schutz vor Fressfeinden. Besteht hoher Fressfeinde-Druck, empfiehlt sich zur Sicherheit die Verwendung von rattensicherem Volieren Draht als Bespannung. In diesem Fall sollten die Maschen nicht weiter als 0,8 cm sein. Ist es möglich, eine Voliere zu errichten, so würde ich persönlich stets dazu raten. Eine Voliere sichert unsere Tiere bestmöglich ab. Volieren müssen im unteren Bereich mit einer nicht überkletterbaren Barriere versehen werden. Oft bieten sich dafür Beetrollis an.

Zoograben

Manche Halter nutzen einen Zoograben, wobei das Gehege innen rundum entlang der Einfriedung tiefergelegt wird. Aufgrund des recht hohen Aufwandes wird diese Variante eher selten verwendet.

Sichtschutz

Die Schildkröten sollten nicht auf Augenhöhe aus dem Gehege schauen können, da sie die Einfriedung dann nicht als Grenze verstehen. Ein Sichtschutz sollte also in jedem Fall angebracht werden. Dies gilt auch für Frühbeete ohne Sockel. Auch hier sollte man beispielsweise mit einer opaquen Sichtschutzfolie für Undurchsichtigkeit sorgen. Dasselbe gilt natürlich für alle Arten der Haltung.

Drahtzäune

Maschendrahtzäune, Kleintierzaun und andere Stahl- oder Drahtzäune sind ohne zusätzliche glatte Verkleidung für Schildkröten absolut nicht geeignet, da daran sehr leicht geklettert werden kann. Leider hat es bei solchen Zäunen schon viele schwere Verletzungen und sogar Todesfälle gegeben, wenn die Tiere sich darin beim Überklettern erhängt haben oder mit Gliedmaßen darin stecken geblieben sind. Auch können sie sich beim Herunterstürzen im schlimmsten Fall das Genick brechen.

Sicherheitsabstand

Von der Einfriedung sollte mit Einrichtungsgegenständen und Versteckpflanzen möglichst ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Schildkrötenlängen eingehalten werden, damit diese Objekte nicht als Trittleiter missbraucht werden können.

Ecken

Schildkröten klettern gerne und optimal in Gehegeecken. Falls es irgendwie möglich ist, sollte man versuchen, diese Ecken abzurunden, damit die Attraktion zum Klettern nicht mehr ganz so groß ist. Oft kann man dies gut mit biegsamen Materialien wie beispielsweise Beetrollis bewerkstelligen.