Wundversorgung

Bei kleineren oberflächlichen Wunden, die nicht stark bluten und nur die obere Hautschicht betreffen, kann man die Schildkröte einige Tage auf Zeitungspapier in ein Notgehege, zum Beispiel einen Hasenkäfig, setzen. Küchenpapier sollte hierfür lieber nicht genutzt werden, da es stark saugt. Nach wenigen Tagen sollte die Wunde verheilt sein und das Tier kann zurück ins Gehege.

Das Tier sollte vor Fliegen geschützt werden mit einer Fliegengaze, damit diese keine Eier in der Wunde ablegen können. Die Wunde sollte sauber und trocken gehalten werden. Blutet die Wunde nach einer Stunde noch, sollte spätestens dann dringend ein Reptilientierarzt aufgesucht werden. Wenn sich die Wunde in der Nähe des Auges befindet, sollte das Tier sicherheitshalber lieber auch dem Reptilientierarzt vorgestellt werden. Ebenso sollten Tierbisse und tiefe, stark blutende Wunden selbstverständlich direkt vom Reptilientierarzt versorgt werden. Hier kommt noch die Infektionsgefahr hinzu, selbst kleinere Tierbisse sollten behandelt werden.

Bei stark blutenden Wunden sollte Druck auf den betroffenen Bereich ausgeübt werden, um die Blutung zu vermindern, während man zum Tierarzt fährt. Ist es durch einen Unfall zu einer schweren Panzerverletzung gekommen, beispielsweise durch einen Sturz, so verbindet man die Panzerläsion fest mit einer sauberen Binde und fixiert sie mit Panzerband (Druckverband), bevor man sich direkt damit zum Reptilientierarzt begibt. Sehr wichtig ist die schnelle Konsultation, da sich im Rückenpanzer die Wirbelsäule befindet und bei einem starken Stoß Lähmungserscheinungen und Organverletzungen auftreten können.

Für Transporte sollte man eine Styroporbox bereithalten, die man mit Zeitungspapier auslegt. Sollte ein Vorfall (=Prolaps) eines Organs, im Kloakenbereich, auftreten, so transportiert man das Tier schnellstmöglich auf einem sauberen, nicht fusselnden, mit Wasser befeuchteten Tuch in der Styroporbox zum Notdienst. Das Organ sollte dabei ständig feucht gehalten werden, damit es nicht austrocknet und abstirbt.